Sind dann mal weg

Auf gehts… Valencia!

In aller Herrgottsfrüh klingelt der Wecker. Manuel hat dies zwar nicht selbst gehört, vertraut jedoch den mündlichen Überlieferungen von Patricia… Nach dem Abschied von Lilli (Patricias Mami), fährt uns Röbi (Patricias Papi) an den Flughafen. Wir sind müde und irgendwie auch ein wenig geprägt von den vielen Verabschiedungen der letzten Tage und Wochen. Überschwängliche Vorfreude und Abenteuerlust schaut irgendwie anders aus. Nach einer wortlosen Fahrt von Aadorf an den Flughafen verabschieden wir uns auch von Röbi, besuchen Patricias ehemalige Arbeitskollegen und steigen in den Flieger nach Valencia. Adiós amigos, hasta pronto… oder vielleicht auch nicht so pronto…

Nach einem angenehm kurzen Flug nehmen wir die Metro anstelle eines Taxis in die Stadt; das heisst in Zahlen ausgedrückt: +10 € Reisebudget und +1 km Fussweg zum Hostel. Im Gegensatz zum „normalen“ Leben ist Zeit jetzt genügend vorhanden, das Geld will jedoch gut eingeteilt sein…

Das Hostel, welches wir am Abend vor unserer Reise für eine Nacht gebucht haben ist schnell bezogen und wir machen uns auf eine erste kurze Erkundungstour. Das Wetter ist angenehm bei etwa 20 Grad – zumindest im Vergleich zur Heimat – und lädt zum Verweilen auf einer (sprich: mehreren) der zahlreichen Gartenbeizen ein. Plötzlich sind die Strassen wie ausgestorben und wir gefühlt die Einzigen auf den Beinen. Siesta. Aber wir sind ja anpassungsfähig und hauen uns ebenfalls ein wenig aufs Ohr. Am späteren Nachmittag erhalten wir Bescheid, dass unser Schiff definitiv nicht wie geplant am Freitag in Valencia ankommt. Wir verlängern eine Nacht und schlendern noch eine Weile durch die wunderschöne Altstadt bevor wir uns eine Paella valenciana (mit Kaninchen und Poulet) gönnen. Um 21 Uhr sind wir beinahe die ersten im Restaurant… Gringos!

Am Freitag mieten wir uns Velos und erkunden den Park – ein trockengelegtes Flussbett – der die Altstadt umgibt und sich bis an den Hafen herunterzieht. Eine Runde Tapas am Beach, das Lokal heisst Pura Vida. Irgendwie passend. Auch unsere Stimmung ist schon einiges besser als am Donnerstagmorgen. So ganz nach Reisen fühlt sich das ganze aber noch immer nicht an, wir sind dafür irgendwie zu fest in „Wartestellung“.

Am Samstag besuchen wir die Markthalle. Emsiges Treiben, frische Früchte, Rohschinken, Oliven, Fische, Rohschinken, Oliven, Rohschinken… Als alte Schinken-Junkies kaufen wir uns natürlich welchen (und sind erstmal mit der Auswahl überfordert), um uns später im Hostel das Beste Sandwich aller Zeiten zu basteln. Um 14 Uhr erfahren wir, dass wir um 18 Uhr am Hafen sein sollen. Es geht los. Aber zuvor nochmals Zeit für eine Runde Tapas und Bier (/Cola). Manuel muss noch eine Bier-Etikette ergattern, schliesslich hat er sich vorgenommen, aus jedem Land, das wir besuchen eine Bier-Etikette mit nach Hause zu nehmen. Diese Mission scheitert kläglich, das einzige Flaschenbier auf der Karte hat keine Etikette, das Logo ist in die Flasche „eingraviert“… Manuels Enttäuschung war gross, Patricias Gelächter ebenfalls. Naja, falls jemand von euch in nächster Zeit mal in Spanien ist…

Um 17.30 Uhr packen wir unsere Siebensachen und fahren mit dem Taxi zum Hafen. Logischerweise vergessen wir unsere Sandwiches im Hostel. Gemeinsam mit den ebenfalls zurückgelassenen Wasserflaschen wäre dies unser Notproviant gewesen, da wir erst nach dem Nachtessen an Bord sind… Unsere schönen Rohschinken-Sandwiches :'(…

Die Fahrt zum Hafen verkommt zu einer kleinen Odyssee… Immerhin, nach einiger Zeit stellt der Taxifahrer den Taxometer freiwillig aus (diesen Schritt hat er definitiv bereut). Denn nachdem wir ihm klargemacht haben, dass wir nicht zum Passagierterminal müssen, fahren wir noch eine gefühlte Ewigkeit im Hafen von Valencia umher, auf der Suche nach dem richtigen Terminal. Irgendwann finden wir jedoch das MSC Terminal und das borden verläuft problemlos.