Sind dann mal weg

Melbourne – Great Ocean Road – Kangaroo Island – Sydney

Die verbleibenden 1.5 Tage, welche uns für Perth übrig geblieben waren, verbrachten wir: in Fremantle, einen Stadteil mit italienischen Flair bei einem Bier, im Kingspark mit faulenzen, im Irish Pub mit Tennis schauen und gaaaanz viel Zeit verbrachten wir damit, eine Tankstelle zu finden, welche eine Autowaschanalage hat und gleichzeitig einen Staubsauger, damit wir unseren Camper wieder einigermassen sauber brachten. Dabei haben wir spontan noch eine neue Foltermethode entdeckt (falls die NSA mitliest, das wäre vielleicht noch was für eure Kollegen bei der CIA)… Stellt euch folgende Situation vor:
1. Ein schöner Sommertag in Perth, bei angenehmen 42 Grad.
2. Manuel im mehrheitlich schwarzen Campervan ohne Klimaanlage am „anstehen“ für die Waschanlage.
3. Lüftung fällt aus
4. Fenster ganz unten, ohne Wind nützt dies aber auch nicht viel
5. Kurze Freude, Manuel ist an der Reihe
6. Fenster rauf, Seitenspiegel rein, ab in die Waschmaschine
7. gefühlte 50 Grad
8. der Camper wird von allen Seiten mit kühlem Wasser bespritzt. ARGHHHH!!!

9. Klitschnass aus der Waschanalage, ohne auch nur einen einzigen Wassertropfen auf die Haut bekommen zu haben
10. Von Patricia, welche im Shop nebenan gewartet hat, ernsthaft gefragt zu werden, ob man ausgestiegen ist….

…aber zurück zum Thema. Nachdem wir den Camper abgegeben haben gings per Taxi zum Flughafen. Soltan war ein ziemlich redseliger Taxifahrer. Vielleicht auch eher ein taxiseliger Redner, auf jedenfall brachte er uns ans falsche Terminal. Immerhin gabs einen gratis Shuttlebus und wir waren zum Glück ziemlich früh dran.

Kaum war unser Flieger in Melbourne gelandet war am Australian Open der Achtelfinal Federer – Robredo angesetzt. Nachdem wir im Hostel ankamen, war also zuerst mal Tennis angesagt. Nachdem Roger souverän ins Viertelfinale eingezogen war, stellten wir fest, dass wir ja schon ewigs nichts mehr gegessen hatten. Gut waren wir in einer Grossstadt, sonst wäre es evtl. schwierig geworden Sonntagsnachts um halb 12 Futter zu finden… So hiess unsere Rettung Kentucky Fried Chicken. Mjam.

Die beiden erfolgreichen Schweizer (nicht wir, Roger und Stan), stellten unser Melbourneprogramm ziemlich auf den Kopf… Die beiden spielten immer abwechslungsweise, und so stand bereits Tags darauf das epische Duell Wawrinka – Djokovic an. Da das Wetter alles andere als vielversprechend aussah, beschlossen wir, uns die geballte Tennisladung zu geben. Wir verbrachten den Tag im Melbourne Park (wo die Australian Open ausgetragen werden). Als am Nachmittag ein Training von Stanislas Wawrinka angesagt war, waren wir natürlich zur Stelle. „Sparringpartner“ war niemand geringerer als Roger Federer, auch gut… Als es dann ernst galt, schauten wir uns das Match auf Grossleinwand an.

Kaum hatten wir ausgeschlafen wars dann auch schon so weit. Australian Open, Viertelfinals, Roger Federer – Andy Murray. Und live dabei in der Rod Laver Arena? WIR! Wir konnten unser Glück kaum fassen. Natürlich für einmal ganz patriotisch wurden Gesichter geschminkt, Plakate gemalt und rotweisse Shirts gekauft. Gemeinsam mit Raphi und Ralf (der fleissige Blogleser erinnert sich vielleicht noch…), die für das gleiche Spiel Tickets gekauft hatten, gaben wir eine ziemlich bunte Truppe ab. Wir sind vermutlich inzwischen in ca. 100 asiatischen Fotobüchern verewigt… Alles lief wie am Schnürchen für Roger und somit auch für uns, ein souveräner Viersatzsieg machte den Halbfinal Federer – Nadal perfekt…

Und so waren unsere geplanten 4 Tage Melbourne bereits fast vorüber, ohne dass wir etwas von der Stadt gesehen hatten… Wir entschlossen uns kurzerhand, noch drei weitere Nächte anzuhängen… Glücklicherweise war dies mehr oder weniger ohne Probleme möglich: Mietwagen konnten wir problemlos verschieben, und das Hostel hatte auch Platz – allerdings nur wenig und so mussten wir einige Male das Zimmer wechseln…

Ralf löste dann mit seinem Angebot, dass wir sein Halbfinalticket haben können, eine kurzzeitige Beziehungskrise aus ;)….. Logischerweise wollten wir beide die Partie Nadal – Federer sehen. Schlussendlich teilten wir uns das Ticket und die Münze entschied, dass Manuel die Sätze 1 und 3 schauen durfte und Patricia den 2! Leider war das Spiel dann nach nur drei Sätzen bereits vorüber (Raphi und Manuel waren übrigens bei einem Spielunterbruch noch im TV). Beim anschliessenden Feierabendbier (okay, der eigentliche Feierabend war schon lange vorbei und es blieb auch nicht bei einem) mit Ralf wurden wir dann ca. 300 mal gefragt was das weisse „F“ auf unserem rot angemalten Gesicht für eine Bedeutung habe. Leider hat uns die Barmaid das „F“reebeer please nicht abgekauft… Am spielfreien Samstagabend, gings ohne Gesichtsbemalung in den Ausgang. Nachdem wir den Abend auf der Dachterrasse der Bar mit dem durchaus speziellen Namen „Naked for Satan“, mit Raphi und Ralf eingeläutet haben, haben wir später mit drei Mitarbeitern von Patricia die Nacht zum Tag gemacht. Schweizer ohne Ende, am andern Ende der Welt. Witzig wars :).

Wir blieben noch bis am Montag nach dem Finale in Melbourne, und hatten so doch ein wenig Zeit die Stadt zu erkunden. Melbourne hat uns super gefallen, eine der schöneren Städte, in denen wir bisher waren.

Nachdem wir unser Äuteli – wieder ein Toyota, diesmal aber ein kleiner Yaris MIT KLIMAANLAGE und 300’000 Kilometern weniger auf dem Buckeln als der Previa in Westaustralien – abgeholt hatten machten wir uns via St. Kilda auf den Weg auf die Great Ocean Road. Auf unserem Weg nach Adelaide standen nebst der Great Ocean Road noch ein Abstecher in den Grampians National Park und auf Kangaroo Island auf dem Programm. Da Buschbrände anfangs Jahr einen grossen Teil des Grampians National Park zerstört hatten und der verbleibende Teil ziemlich ausgetrocknet war, lohnte sich der erste Abstecher nicht wirklich.

Dafür war Kangaroo Island umso lohnenswerter, wo wir drei Tage verbrachten. Nebst Wildlife (Wallabies, Kängurus, Seelöwen) beobachten verbrachten wir die Zeit damit einen Haufen einsame Strände, ein Sonntags-Farmer-Markt sowie die eindrückliche Küste auf Dirtroads abzufahren. Am 3. Tag war eine Sandboard-Session geplant. Leider setzten in der Nacht starke Winde ein und wir machten uns so aufgrund des schlechten Wetters ein bisschen früher auf die (stürmische) Überfahrt. Der Sturm liess auch am Abend in Adelaide nicht nach, sodass wir aufgrund eines Stromausfalls den Abend mehrheitlich im Dunkeln verbrachten.

Durch unseren längeren Aufenthalt in Melbourne ist leider keine Zeit mehr übrig geblieben, um Adelaide zu erkunden. Bereits nach nur einer (stürmischen) Nacht flogen wir von Adelaide nach Sydney, wo unser Flugzeug bei der Landung aufgrund des schlechten Wetters für eine Schrecksekunde sorgte, nichts für schwache Nerven ;). Als wir in unserem Hostel ankamen, stellte Manuel plötzlich fest, dass er hier schonmal war, nämlich bei seiner Australienreise vor 6 Jahren… Wie schnell man(uel) doch solche Sachen vergisst… Wenn wir Glück haben „müssen“ wir die ganze Weltreise in einigen Jahren wiederholen, da man(uel) alles vergeseen hat.

Die drei Tage in Sydney vergingen wie im Flug: Surry Hills, Darling Harbour, Sightseeingbus, obligate Opernhaus-/Harbour Bridge-Fotos knipsen, Bondi Beach und schon war wieder packen und früh aufstehen angesagt… Byebye Australien, mit einem herrlichen Blick aus dem Flieger über die Sehenswürdigkeiten der Stadt gings weiter. Bis zum nächsten Mal (Manuel hat erfahren, dass sein Beruf ziemlich gesucht sein soll in Downunder, hehe)…

Übrigens ist unsere Reise bereits in der Halbzeit angelangt :(… Wir fragen uns, ob die Zeit zu Hause auch so schnell vorbei geht, unglaublich. Auch wenn wir euch zwischendurch schon e bizeli vermissen, verspüren wir bis heute nicht annähernd so etwas wie Heimweh. Wir geniessen weiterhin jeden Tag und sind einfach nur dankbar, dass wir diesen Traum leben können!

Während wir diesen Bericht schreiben liegen wir wiedermal in einem Hotelbett, am Flughafen von Auckland. Morgen gehts dann bereits weiter in die Südsee für drei Wochen. Endlich wieder einmal Ferien :)! Rarotonga, Aitutaki, Papeete, Raivavae und Moorea heissen unsere nächsten Destinationen. Viel Spass beim blättern im Atlas…

P.S. Die Bilder dazu folgen später, dass mit dem Internet ist so eine Sache hier….

3 Kommentare zu “Melbourne – Great Ocean Road – Kangaroo Island – Sydney

  1. Margrith Barblan

    Mooooment, das geht mir zu schnell, komme mit Blättern nicht mehr nach…aber ich werde wieder aufholen. Auf jeden Fall sei euch gedankt für die offensichtlich erfolgreiche Unterstützung beim Tennis! Ein wirklich tolles Gefühl dieses „WIR sind Spitze“!
    Euch weiterhin highlights ohne Ende, mags eu vo Herze gönne!
    Liebi Grüess Gotte Margrith

  2. Pascal

    Hallo ihr zwei. Verfolge eure Beiträge mit Spannung. Manches weckt alte Erinnerungen…wünsche euch weiterhin viel Spass. Rarotonga und Aitutaki kommen mir bekannt vor. Atgiu gibts da glaub noch. Empfehle einen Tumunu-Besuch. Gibt evtl. Hundefleisch…
    An liaba Gruass Pascal

  3. Priska + Martin

    Hallo ihr zwei Weltenbummler
    Schön von Euch wieder einmal Neuigkeiten zu erfahren. Ich habe Manuel im Fernsehen auch sehen können. Es war sicher ein emotionaler Anlass mit anderen Fans mitzufiebern. Schlussendlich ist ja doch alles gut gelaufen. Heute nähern wir uns übrigens auch der 15 Grad Marke, denn der Föhn wirkt wieder einmal heftig. Bekommt ihr auch etwas von den olympischen Speilen in Sotschi mit? „Wir“ haben ja bereits 5 x Gold gewonnen!! – super unsere Sportler!!
    Wir wünschen weiterhin gute Reise und schöne „Ferien“.