Sind dann mal weg

Mui Ne

Mui Ne, unser nächstes Ziel, hatte dann wiederum nicht mehr ganz soviel mit dem ursprünglichen Vietnam zu tun. Mui Ne ist das Kitesurf- und Badeferien-Mekka von Vietnam. Ein schöner Strand, zahlreiche (noble) Hotels direkt am Strand, eine Strasse dahinter etwas einfachere Guesthouses, meistens vorhandener Wind, ca. 30 Kiteschulen. Daraus entsteht ein durchaus interessanter Mix zwischen (meist russischen) Strandurlaubern und (aus aller Welt stammenden Kite-) Surfern. Mit ein Grund, weshalb wir hier landeten, waren unsere Kite-Lehrer aus unseren Sardinien-Kite-Ferien im Juni, Alessandro und Lelya. Die beiden verbringen jeweils das Sommer-Halbjahr in Sardinien und das Winterhalbjahr in Vietnam. Wir sind ja nur ein bisschen eifersüchtig…..

Nachdem wir unser Guesthouse bezogen hatten, erkundeten wir als erstes ein wenig den Strand, hier reiht sich eine Kiteschule an die nächste und im Wasser sieht man nur noch Kites hin und herfahren. Wir beschlossen bei einem Strandrestaurant uns einen Drink zu gönnen und gleichzeitig abzuklären, ob unser Backpacker-Budget mit dieser Ferienregion mithalten kann. Anhand der Zahlen auf der Karte konnten wir uns ein Überblick verschaffen, aber was sollte diese komische Schrift? Da 80% der Urlauber hier Russen sind, wird man als Europäer ganz einfach auch als Russe gehalten oder lag es doch an Manuels Waschbrett Bauch, der bei den Russen ja so üblich ist… wir wurden uns nicht einig. Wir genossen noch eine Erfrischung im Meer, bevor es zum Seafood Restaurant ging. Sogar Patricia konnte sich damit anfreunden, den auf der Motorradtour gab es Reis mit Chicken, Chicken mit Reis, Reis mit Chicken, Chicken mit Reis….

Am nächsten Tag hiess es , nichts wie ab aufs Board. Dies passte perfekt, den Alex eröffnete genau an diesem Tag seine neue Kiteschule. Da Patricia sich noch nicht sicher war, ob sie das Kite auch im offenen Meer im Griff hatte (Sardinien war das perfekte Anfängerparadies), war Manuel zuerst an der Reihe. Er war gleichzeitig der erste Kunde der Kitschule. Nach einer kurzen theoretischen Auffrischung gings ins Wasser und nach ein paar Versuchen, sah man ihn tatsächlich auf dem Brett. Leyla fragte uns, ob wir heute Abend Lust auf ein Krokodil Barbeque hätten. Manuels Augen wurden wie immer, wenn er etwas von BBQ und Fleisch hört, gleich doppelt so gross und während sich Patricia noch fragte ob das Restaurant nur so heisst oder ob es tatsächlich Krokodile zum Essen gab, hatte Manuel schon zugesagt 🙂 Na dann, auf die Krokodile!! Wir fanden uns in einer grösseren Garage direkt neben der Strasse wieder, auf Plastikstülen, was sonst in Asien?? Auch etwas das auf der Liste von den „hab ich langsam genug gehabt“ gleich wieder zwei Ränge aufstieg, aber zurück zu den Krokodilen oder doch eher zu den Schlangen, welche sie am Nachbarstisch gerade lebend aufschnitten, um danach das Blut davon zu trinken…. bleiben wir beim Krokodil, den dieses schmeckte uns beiden sehr gut!! Der Abschluss des Abends macht die Dragon Beach Bar, eine sehr gemütliche Bar direkt am Meer…. traumhaft!! Als wir da ankamen, war gerade noch 5 Minuten Happy Hour. Die Frauen bekamen ein Bucket aufs Haus, die Damen liessen sich natürlich nicht zweimal bitten!!!

Tags darauf liess uns der Wind leider im Stich und wir waren gezwungen uns mit einem normalen Badetag zu begnügen. Wir probierten dafür das Stand up paddeling aus, was auch sehr lustig war, aber auch extrem anstrengend. Wir beschlossen gegen Abend einen Roller zu mieten und uns den Sonnenuntergang von der nahegelegenen Sanddüne aus zu betrachten. Am Strassenrand bieten alle die einen Roller haben, diesen zur Miete an, wir dachten, dass wir den Roller direkt bei unserem Guesthouse mieten, da diese wahrscheinlich in einem besseren Zustand sind. Roller Nummer 1, wollte jedoch schon mal gar nicht anspringen, kein Problem es hat ja noch einen Anderen. Bei Roller Nummer 2 ging jedoch genau gleich wenig. Da diese zwei jedoch die einzig waren die er hatte, bot er uns kurzerhand seinen eigenen Roller an, wir waren happy, den der sah aus wie neu und ausserdem rannte uns die Zeit davon für den Sonnenuntergang. Es hiess wir benötigen 40 Minuten bis wir da sind und bis zum Sonnenuntergang blieben uns auch nur noch 50 Minuten. Wir stellten uns auf eine etwas rasante Fahrt ein, doch ohne Benzin geht bekanntlich gar nichts. Der Besitzer musste also zuerst noch zur Tankstelle, damit wir überhaupt losdüsen konnten. So jetzt aber nichts wie los, direkt auf die Schnellstrasse… Als die Sanddünen nach einer knappen Stunde (wer zur Hölle sagte uns, dass man 40 Minutrn braucht? Schneller kann man doch gar nicht mehr fahren…) endlich in Sichtweite waren, war der Sonnenuntergang aber schon vorbei und es wurde langsam dunkel… Mit dem Timing haperts bei uns zwischendurch ein bisschen. Aber wir haben Ferien, da könnte man (die Natur) wohl auch mal etwas geduldiger sein mit uns, oder ist das etwa zuviel verlangt ;)?

Da „Morgenstund hat Gold im Mund“ ja bekanntlich quasi unser Lebensmotto ist, standen wir am Morgen darauf wieder einmal vor 10 Uhr auf und fuhren mit unserem Scooter ins Fischerdorf, das eigentliche Mui Ne. Eine ganze Armada von Fischerbooten lag bereits im Hafen. In der Luft ein Geschmack, der eigentlich so auf leeren Magen gar nicht geht… Wir beobachteten die Fischer nur kurz und machten rechtsumkehrt… Kaum waren wir wieder im Guesthouse, begann es dann zu regnen. Das sollte sich den ganzen Tag durch auch nicht mehr ändern, weshalb sich unser Programm auf ein wenig Shopping und Reiseplanung beschränkte.

Leider ist unser Strand-Bade-Kite-Urlaub bereits schon zu Ende, es geht weiter nach Saigon, und von dort via Mekong-Delta nach Kambodscha. Leider, wir wären gerne noch ein, zwei Tage hier geblieben! Aber wie ihr ja wisst, langsam wirds wirklich eng mit unserem Visum… Wir hinken dem Zeitplan etwas hinterher, weshalb wir uns definitiv dazu entschlossen haben, von Kambodscha direkt nach Singapur zu fliegen. Ursprünglich war ja auch noch Malaysia geplant…

Ein Kommentar zu “Mui Ne

  1. erni lilli

    ich freue mich immer aufs Wochenende da finde ich was zum lesen von euch
    es macht richtig süchtig